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Wilhelmshaven, 18.03.2019 - Wechseljahre sind Jahre des Wandels

Wilhelmshaven, 18.03.2019 – Anlässlich des Internationalen Frauentages fand vor kurzem die Veranstaltung „Keine Angst vor den Wechseljahren" im Klinikum Wilhelmshaven statt. Diese einzige medizinische Veranstaltung im Rahmenprogramm der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Friesland und der Stadt Wilhelmshaven war sehr gut besucht.

Bereits ab dem 40. Lebensjahr beginnen die Wechseljahre. Bei diesem natürlichen Prozess stellen die Eierstöcke langsam die Produktion der Geschlechtshormone ein. Wegen möglicher Beschwerden fürchten viele Frauen die Wechseljahre bereits im Vorfeld. Dabei haben zwei Drittel keine oder nur leichte Probleme, und nur etwa ein Drittel der Frauen habe schwere Probleme, betonte Prof. Susanne Grüßner, Chefärztin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Klinikums Wilhelmshaven. Für diese Frauen bietet sich eine Hormonersatztherapie, mit der die Beschwerden gelindert werden können, an. Auch pflanzliche Präparate, wie Frauenmantel, Mönchspfeffer oder Johanniskraut können Linderung verschaffen. Ebenfalls wichtig sind Maßnahmen, die den Lebensstil betreffen: wie Bewegung, bewusste Ernährung und Entspannung. Sie verbessern das Wohlbefinden der Frauen.

Ein weiterer Schwerpunkt des Vortragsprogramms war die Schmerzerkrankung Fibromyalgie. Von dieser weichteilrheumatischen Erkrankung sind in Deutschland rund drei Millionen Erwachsene betroffen, davon mehr Frauen als Männer. Früher wurde diese Krankheit, bei der Betroffene beispielsweise über Schmerzen an Muskeln und Sehnen klagen, als „Hausfrauen-Krankheit" abgestempelt. Auch heute fühlen sich Erkrankte häufig alleine gelassen oder nicht ernst genommen, weil man ihnen äußerlich oft nichts ansieht.

Auch in Bezug auf Fibromyalgie spielten die Wechseljahre eine Rolle – je früher die Periode aussetze, desto stärker seien die Schmerzen, sagte Priv.-Doz. Dr. Thomas Schleiffer, Chefarzt der Medizinischen Klinik III - Diabetologie,

Endokrinologie, Rheumatologie und Nephrologie. Neben einer medikamentösen Therapie sind weitere Faktoren wichtig. Die Patienten müssen aufgeklärt werden, um die Krankheit zu akzeptieren, die körperliche Eigenaktivität sollte nicht vernachlässigt werden und es müssen Begleitsymptome speziell behandelt werden.

Bei allen Beschwerden, die die Wechseljahre mit sich bringen gilt: Je eher sie erkannt und diagnostiziert werden, desto besser können sie behandelt oder von den Patientinnen akzeptiert werden. Somit ist es möglich auch mit Problemen gut durch die Wechseljahre zu kommen.

Der dritte Vortrag des Abends fokussierte auf das Thema Schlaf in den Wechseljahren: Das Risiko einer Schlafapnoe, also an einer Schlaf-Bezogenen-Atmungs-Störung zu erkranken, steigt mit den Wechseljahren – so sind 21 Prozent der Frauen vor den Wechseljahren behandlungsbedürftig. Mit Eintritt in die Wechseljahre sind fast die Hälfte aller Frauen betroffen. Da sich das Schlafapnoe-Syndrom bei Männer und Frauen unterscheidet, sollte auch die Therapie geschlechtsspezifisch ausgerichtet sein. Männer mit einer Schlafapnoe schlafen schneller ein und schnarchen in der Regel. Frauen hingegen brauchen länger zum Einschlafen und wachen schneller auf. Weiter spielen die Muskel- und Körperfettverteilung, die Gesichtsform und die Hormone eine Rolle dabei, an einer Schlafapnoe zu erkranken. Daher sei die Schlafmedizin eine Präzisionsmedizin, jeder Patient müsse individuell behandelt werden, betonte Dr. Andreas Möller, HNO-Facharzt und Schlafmediziner.

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