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10.03.2017 - Hormonersatztherapie – Lässt sich das Altern aufhalten?
Wilhelmshaven, 10.03.2017 – Wie lässt sich die nie vergängliche Jugend erreichen? – diesem Thema widmet sich die Altersforschung. Dabei werden vier Hauptursachen für den Alterungsprozess definiert: genetische Ursachen, Lebensstil und Umwelteinflüsse, biochemisches Altern und das hormonelle Altern. Letzteres war Thema einer öffentlichen Patientenveranstaltung der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe anlässlich des Internationalen Frauentages im Klinikum Wilhelmshaven.
Frau Prof. Dr. Susanne Grüßner, Chefärztin der Frauenklinik, referierte über die Wirkung der Hormonersatztherapie während der Wechseljahre, über Vor- und Nachteile, unterschiedliche Wirkweisen und zeigte auf, bei welchen Beschwerden und für wen diese Therapie gut geeignet ist, um die Lebensqualität der Frauen in der Menopause und später zu erhalten.
Ab dem 40. Lebensjahr kommen Frauen in die Wechseljahre; die Eierstöcke stellen nach und nach die Hormonproduktion ein. Hitzewallungen, Schlafstörungen, körperliche Mattigkeit, Stimmungsschwankungen bis hin zur Depression, die Abnahme der Muskelmasse, Gewichtszunahme, Straffheitsverlust verbunden mit häufigem Harndrang bis zur Harninkontinenz, Scheidentrockenheit und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sind nur einige Symptome, die bei den Frauen in unterschiedlicher Stärke auftreten können. Zudem steigt das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen, Schlaganfällen und Osteoporose. Etwa 30 % der Frauen haben sehr starke Beschwerden, weitere 30% mittelstarke Beschwerden.
„Vielen von ihnen kann mit der Hormonersatztherapie geholfen werden. Dabei wird nach einer umfassenden Untersuchung durch den Frauenarzt und einem Anamnesegespräch ganz individuell die passende Therapie für die jeweiligen Beschwerden besprochen. Eine Faustregel für die Hormonersatz-Therapie ist mit Beginn der Menopause für maximal 5 Jahre. Danach muss untersucht werden, wie der Hormonspiegel ist und welche Beschwerden weiterhin auftreten. Die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung beim Gynäkologen sollte jede Frau nutzen", unterstrich Prof. Grüßner.
Sie erläuterte die unterschiedlichen Formen der Hormontherapie von der östrogenen Monotherapie nach Gebärmutterentfernung bis zur häufig angewandten Kombinationstherapie von Östrogenen und Gestagenen. Auch die unterschiedlichen Möglichkeiten der Anwendung der Präparate wurden vorgestellt. Neben Tabletten und Spritzen sind Gel, Pflaster, ein spezielles Nasenspray, Cremes oder der eingelegte Ring gute Alternativen, die nur geringe Nebenwirkungen haben. Ergänzend stellte die Fachexpertin pflanzliche hormonelle Substanzen vor, die von Frauen mit leichten Beschwerden oder ergänzend zur medikamentösen Therapie angewendet werden. „Nehmen sie das, was ihnen gut tut", gab Prof. Grüßner allen mit auf den Weg.
Die mehr als 50 Besucherinnen der Veranstaltung nutzten nach dem Vortrag gern die Gelegenheit, ihre persönlichen Fragen zu stellen und aufgeschlossen zu diskutieren. Bei einem kleinen Imbiss klang der Abend aus. Mit vielen Informationen, einer Rose, die alle Teilnehmerinnen der Veranstaltung zum Frauentag erhielten und dem Wissen, dass jeder etwas für Körper und Seele tun kann, traten die Gäste ihren Heimweg an.
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