Neue Hoffnung für Gefäßpatienten am Klinikum Wilhelmshaven
Wilhelmshaven, 02.06.2025 – Ein Alltag voller Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit: Für viele Patientinnen und Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (kurz PAVK) ist das Realität. Bei der PAVK sind die Blutgefäße in den Beinen und/oder den Armen - oft durch Kalk und Fettablagerungen - so verengt, dass sie nicht mehr ausreichend durchblutet werden. Dadurch wird das Gewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt und die Folgen sind starke Schmerzen und im schlimmsten Falle sogar das Absterben von betroffenem Gewebe. Neben der konventionellen Behandlung mittels Medikamenten, einer Änderung des Lebensstils sowie in einigen Fällen chirurgischen Eingriffen, gibt es am Klinikum Wilhelmshaven jetzt aber eine weitere Therapieoption, die Betroffenen neue Hoffnung geben kann - die sogenannte „epidurale Rückenmarkstimulation" („Spinal Cord Stimulation", kurz SCS).
„Diese Behandlungsmethode wurde ursprünglich für die Behandlung von Rückenschmerzen entwickelt, hat sich aber auch als wirksam bei der Linderung von chronischen Schmerzen aufgrund einer PAVK erwiesen. Sie kann in bestimmten Fällen sogar eine drohende Amputationen verhindern", erläutert Herr Adel El Hanash (Leitender Oberarzt der Sektion für Gefäßchirurgie am Klinikum Wilhelmshaven).
Bei der SCS-Therapie werden feine Elektroden entlang des Rückenmarks eingesetzt. Ein kleiner Impulsgeber - etwa so groß wie ein Herzschrittmacher - sendet darüber gezielt elektrische Signale an die betroffenen Gefäße und Nervenfasern. Die Gefäße werden erweitert und die Schmerzweiterleitung in den Nervenfasern unterbrochen, wodurch der Blutfluss optimiert und das Schmerzempfinden deutlich reduziert werden kann. Die Steuerung dieses Impulsgebers erfolgt individuell selbst durch die Patientinnen und Patienten. Je nach Schmerzempfinden können sie diesen über eine Fernbedienung aktivieren.
Diese Therapieform kommt aber nicht für alle PAVK-Patienten in Frage. Vorab muss immer eine ausführliche Untersuchung und Beratung erfolgen. Für geeignete Patientinnen und Patienten eröffnet sich durch die Behandlungsmethode jedoch eine neue Perspektive: weniger Schmerzen und mehr Beweglichkeit.
„Wir freuen uns, mit Einführung der SCS-Therapie eine neue innovative Behandlung anbieten zu können und betroffene Patientinnen und Patienten somit bestmöglich zu versorgen. Wir können Ihnen nun ein neues Lebensgefühl vermitteln." hebt Herr El Hanash abschließend stolz hervor.
