So sichert das Klinikum Wilhelmshaven die medizinische Versorgung vor Ort
Wilhelmshaven 11.07.2023 – Die Insolvenz ist abgewendet, das Sanierungskonzept steht, freie Chefarzt-Stellen sind nachbesetzt – jetzt liegt der Fokus darauf, das Klinikum Wilhelmshaven langfristig wirtschaftlich stabil aufzustellen, um den Bürgerinnen und Bürgern auch in Zukunft die bestmögliche Gesundheitsversorgung vor Ort zu bieten. Einige Maßnahmen sind bereits erfolgt. Unsere Bilanz für das erste Halbjahr 2023.
Kliniken in Deutschland haben schwere Zeiten: Corona, steigende Energiekosten, Fachkräftemangel und rückläufige Patientenzahlen sorgen für große finanzielle Probleme. Davon ist das Klinikum Wilhelmshaven ebenfalls betroffen. Daher war es für die Klinik im ersten Schritt entscheidend, dass sie die drohende Insolvenz mit Unterstützung der Stadt Wilhelmshaven abwenden konnte. Ebenfalls ein wichtiger Punkt war ein Sanierungskonzept, das direkt in der Form erstellt wurde, dass es nach den strengen Vorgaben der Wirtschaftsprüfer (IDW S6) geprüft werden kann.
„Das war für uns sehr wichtig, da wir damit den Anforderungen der Banken gerecht werden, die eine Testierung durch unabhängige Prüfer gefordert haben", sagt Klinikgeschäftsführerin Dr. Rafaela Korte. „Der Aufsichtsrat hat dieser Prüfung im Juni zugestimmt, so dass diese direkt gestartet werden konnten. Wir rechnen bis August mit einer positiven Rückmeldung des Gutachters, so dass wir eine weitere Hürde für die Freigabe der Gelder erreicht haben, um weitere Maßnahmen anzugehen."
Zugleich hat Dr. Rafaela Korte auch Personal gesucht – und gefunden. Seit April ist Prof. Dr. Robert Hanß, Chefarzt Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie und im Mai hat Dr. Andreas Reents die ärztliche Leitung der Kardiologie und Intensivmedizin übernommen. Für den Ärztlichen Direktor des Klinikums, Dr. Marcus Schmitt, tragen diese beiden Personalien für die medizinische Zukunft des Hauses maßgeblich bei.
„Mit den beiden neuen Chefarzt-Kollegen haben wir unsere Klinik auf hohem medizinischem Niveau weiterentwickelt", sagt Dr. Schmitt. „So sind wir nun in diesen wichtigen Fachbereichen bestens aufgestellt, um die Bürgerinnen und Bürger medizinisch bestmöglich zu versorgen."
Um personelle Ressourcen sinnvoll zu nutzen, sind jetzt auch Restrukturierungen in der Chirurgie erfolgt, die ebenfalls dazu beitragen werden, den medizinischen Standort zu sichern.
Die personelle Struktur war eine der Herausforderungen, die Rafaela Korte gleich nach ihrem Einstieg angegangen ist. Bereits im Januar 2023 hat sie aufgrund einer damals schon langfristig bestehenden angespannten Personalsituation darum gebeten, ein umfassendes Personalkonzept zu entwickeln. Ziel ist es hier durch mehr Fachärzte und weniger Rotationsärzte ein ärztliches Kernteam in der Zentralen Notaufnahme langfristig zu etablieren.
Ein tiefergehender Blick in die Finanzbücher hatte gezeigt, dass die Klinik noch Budgetverhandlungen aus mehreren Jahren mit den Krankenkassen offen hat. Diese sind nun ebenfalls angegangen worden. Die ersten sind bereits erfolgreich abgeschlossen, die nächsten folgen am heutigen Dienstag, damit auch hier die Gelder wieder fließen. Ein weiterer Erfolg ist, dass seit Freitag der testierte Jahresabschluss 2020 vorliegt. Der Weg für eine erfolgreiche Zukunft des Klinikums mit bester medizinischer Versorgung für die Bevölkerung ist also geebnet.