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Höchste Standards in der Geburtshilfe und Neonatologie - Perinatalzentrum erneut erfolgreich auditiert

Wilhelmshaven 03.02.2022 – Im vergangenen Jahr erblickten 936 Kinder im Perinatalzentrum im Klinikum Wilhelmshaven das Licht der Welt. Etwa 100 Kinder pro Jahr werden zu früh geboren oder benötigen nach einer Risikogeburt, insbesondere wenn sie vor der 32. Schwangerschaftswoche oder mit einem Geburtsgewicht unter 1500 Gramm zur Welt kommen, eine intensive ärztliche und pflegerische Betreuung. Dass im Zusammenspiel aus Geburtshilfe und Neonatologie höchste Qualitätsstandards gelten, wurde dem Perinatalzentrum Level 2 erneut offiziell von der unabhängigen Zertifizierungsgesellschaft periZert bestätigt.
In Rahmen einer mehrtägigen Prüfung stellte das Team um Prof. Dr. Susanne Grüßner, Chefärztin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und Perinatologin, und Dr. Egbert Meyer, Chefarzt der Klinik für Kinder und Jugendmedizin und Neonatologe, das hohe Niveau der Versorgung von Schwangeren und Neugeborenen unter Beweis. Intensiv prüften die Auditoren dabei den Behandlungsablauf – von der Pränataldiagnostik über die Begleitung bei der Geburt und die neonatologische Versorgung bis hin zur Nachsorge. Insbesondere im Bereich der Personalausstattung und in der Qualifizierung der Mitarbeitenden – permanente Facharztpräsenz, Weiterbildungen in der pädiatrischen Intensivpflege, Zahl der Hebammen und ihre Qualifikationen – konnten die vorgeschriebenen Standards für Perinatalzentren der zweithöchsten Versorgungsstufe weit übertroffen werden.
Prof. Dr. med. Susanne Grüßner resümiert: „Das Perinatalzentrum Level 2 erhält diese Auszeichnung neben der MHH Hannover (Level 1) wiederholt als erste Klinik für weitere drei Jahre der zweithöchsten Versorgungsstufe in Deutschland. Neben den Frühgeborenen ab der 29+0 Schwangerschaftswoche, ab 1250 Gramm sind weitere Risikoschwangerschaften zu behandeln: Mehrlingsschwangerschaften, Beckenendlagen bei Erstgebärenden, Bluthochdruckerkrankungen, insulinpflichtiger Diabetes mellitus, Plazentafunktionsstörungen, Wachstumsverzögerungen oder schon im Mutterleib übergewichtige Ungeborene." Infektionserkrankungen wie HIV und Corona runden das Spektrum unseres Perinatalzentrum Level 2 ab. „Wir sind stolz auf unser Experten-Team aus Perinatologen, Hebammen, Neonatologen und Pädiatrischen Intensiv-Pflegefachkräften sowie Anästhesisten", so Prof. Grüßner und Dr. Meyer. Diese Auszeichnung ist die einzige fachspezifische Zertifizierung, die von den Fachverbänden wie der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, der Deutschen Gesellschaft für Pränatal- und Geburtsmedizin und der Deutschen Gesellschaft für Perinatale Medizin getragen wird.
Das Perinatalzentrum zeichnet sich durch die einerseits medizinisch und technisch exzellente und andererseits sehr individuelle Betreuung der werdenden Mütter und Väter aus. „Eltern und Kinder sollen gerade auch nach Frühgeburten oder einem schwierigen Start ins Leben früh eine enge Bindung entwickeln können. Dabei muss das Wohl des Kindes mit seinen besonderen Bedürfnissen, etwa im Hinblick auf Atmungsinstabilität, Unterkühlung oder Unterzuckerung jederzeit gewährleistet bleiben", so Chefarzt Dr. med. Egbert Meyer. Wichtig sei es, schnell und angemessen zu reagieren, um nach einer frühen Geburt gesundheitliche und langfristige Komplikationen auszuschließen, so der Neonatologe. Basis für die Versorgung von Früh- und Neugeborenen bildet das entwicklungsfördernde, familienzentrierte, individuelle Betreuungskonzept für Früh- und Neugeborene. Auch wenn ein Kind zu früh geboren wird oder aus anderen Gründen kinderärztlich betreut werden muss, bleiben Mutter und Kind, wenn gewünscht, unter einem Dach vereint. Das Team des Perinatalzentrums ist darin geschult, die Bedürfnisse eines Kindes genau beobachten zu können und daraus ein individuelles Pflege- und Behandlungskonzept abzuleiten. Die Eltern sind dabei die wichtigsten Bezugspersonen. Der Vorteil: Frühgeborene, die nach dieser Pflegemethode versorgt werden, müssen nachweislich weniger lang beatmet werden und zeigen eine schnellere Hirnreifung als konventionell versorgte Frühgeborene.
Bislang sind deutschlandweit elf Perinatalzentren , hauptsächlich Level 1 und das Perinatalzentrum Level 2 im Klinikum Wilhelmshaven, in Deutschland nach den Qualitätsstandards von periZert ausgezeichnet worden. „Das Kontroll-Audit ist bei weitem kein Selbstläufer, wie uns die Fachexperten der Universitätskliniken Rostock und Leipzig, sowie die Auditoren berichtet haben", so Prof. Susanne Grüßner. „Eltern erhalten so den Nachweis über strukturierte Behandlungsabläufe bei einer hohen Spezialisierung auf Frühgeburten, insbesondere an der Schnittstelle zwischen der Geburtshilfe und Intensivmedizin. Zudem wird durch regelhafte, externe Überprüfungen ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess angeregt," ergänzt leitender Auditor und Geschäftsführender Gesellschafter von periZert Georg Karl.

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