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Alterstraumatologie im Dialog

Wilhelmshaven 16.12.2021 – Der Winter bringt viele Sturzgefahren mit sich. Nasses Laub, Glatteis und Schnee sind vor allem bei älteren Menschen gefürchtet, da Stürze bei ihnen leicht zu schweren Knochenbrüchen und Verletzungen führen können. Wichtig ist in jedem Fall eine Behandlung, die bestmöglich an die Bedürfnisse der älteren Patienten angepasst ist.
Der Chefarzt der Klinik für Geriatrie, Dr. Michael Kopp und der Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wirbelsäulenchirurgie, Dr. Kai Pieritz hatten niedergelassene Ärzte und Kollegen des Klinikums zum Thema „Alterstraumatologie im Dialog" Ende November eingeladen. Leider fiel die Veranstaltung coronabedingt aus. Die Geriatrie im Klinikum ist spezialisiert auf die medizinische und pflegerische Versorgung älterer Patienten. „Die Behandlung von älteren Patienten, beispielsweise mit Knochenbrüchen oder fortgeschrittenen degenerativen Erkrankungen erfordert eine spezielle Expertise", so Dr. Kopp. Gemeinsam mit dem Chefarzt Dr. Kai Pieritz wird ein „Alterstraumatologisches Zentrum" aufgebaut. Die Alterstraumatologie verbindet das unfallchirurgische und das geriatrische Fachwissen.
Ob eine interdisziplinäre Behandlung erforderlich ist, zeigt sich unter anderem in einem geriatrischen Assessment. „Dabei handelt es sich um eine Beurteilung des älteren Menschen auf Funktionen des alltäglichen Lebens wie Mobilität, geistige Leistungsfähigkeit, Stimmung etc. Hierzu gibt es entsprechend bewährte Testverfahren, um den Behandlungsbedarf des geriatrischen Patienten zu ermitteln", erläutert Dr. Pieritz. Die Zusammenarbeit der Fachbereiche ist wichtig, da im höheren Alter die Komplexität der Erkrankungen steigt. Häufig haben geriatrische Patienten mehrere Erkrankungen gleichzeitig. Neben der Versorgung von Brüchen oder Verletzungen, ist es Ziel der Therapie, die Selbstständigkeit und Mobilität so weit wie möglich wieder herzustellen, damit die Patienten nach der Entlassung wieder in ihre gewohnte Umgebung zurückkehren können.
Seit 2019 gibt es eine Richtlinie des gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), die beinhaltet, dass jeder Patient mit einer hüftnahen Fraktur über 70 Jahre interdisziplinär behandelt werden soll. Diese Richtlinie ist zukünftig verpflichtend und wird bereits im Klinikum umgesetzt. „Eine im Ärzteblatt veröffentlichte Studie zeigt, dass sich bei der Zusammenarbeit von Unfallchirurgen und Altersmedizinern in einem multiprofessionellen Team die Sterblichkeit älterer Patienten nach einem Oberschenkelhalsbruch um mehr als 20 % senken lässt", hebt Dr. Kopp hervor.
Bei der Behandlung von geriatrischen Patienten hat Osteoporose einen hohen Stellenwert. Denn durch den Abbau der Knochendichte erhöht sich das Frakturrisiko. Bereits bei der Aufnahme von Patienten gehört die Abklärung einer möglichen Osteoporose zum Standard. „Bei älteren Patienten ist eine Osteoporose sehr häufig anzutreffen, wenngleich diese nicht immer optimal therapiert wird. Der Dachverband Osteologie gibt hier klare Empfehlungen, an denen wir uns orientieren", berichtet Dr. Kopp. Der osteoporotische Knochen ist eine große Herausforderung in der Orthopädie und Unfallchirurgie. „Die empfindlichen Knochen müssen sehr sorgfältig behandelt werden und es bedarf entsprechender operativer Techniken, entsprechende Verletzungen oder Deformitäten zu behandeln. Auch hier arbeiten unsere Teams Hand in Hand", ergänzt Dr. Pieritz.

 

BU:
Chefarzt der Medizinischen Klinik V - Innere Medizin, Geriatrie, Dr. med. Michael Kopp und Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wirbelsäulenchirurgie, Dr. med. Kai Pieritz bauen ein „Alterstraumatologisches Zentrum" auf.

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