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27.03.2017 - Geriatrie in jungen Händen – Pflegeschüler übernehmen

Wilhelmshaven 27.03.2017 – Die Erfüllung menschlicher Grundbedürfnisse wie Körperpflege, Essen anreichen, Blutdruck messen, Puls fühlen, Medikamentengabe, das Umsetzen notwendiger pflegerischer Maßnahmen, beispielsweise Dekubitus- und Sturzprophylaxe, Vorbeugung von Pneumonien und Thrombose, dafür sorgen, dass sich der Patient gut und sicher aufgehoben fühlt, das Umsetzen ärztlicher Anordnungen - all dies und noch sehr viel mehr lernen die Auszubildenden der Gesundheits- und Krankenpflege in der Kinderkranken- und Krankenpflegeschule des Klinikums Wilhelmshaven. 2500 Stunden praktische Ausbildung bereiten die künftigen Pflegefachkräfte umfassend und intensiv auf die Anforderungen im künftigen Berufsalltag vor. Neben dem Erwerb theoretischen Wissens durchlaufen sie während ihrer dreijährigen Ausbildung in den Praxisphasen verschiedene Einsatzgebiete und werden dabei von erfahrenen Praxisanleiterinnen begleitet. Höhepunkt und eine ganz besondere Herausforderung ist im 3. Ausbildungsjahr die Übernahme einer Stationsleitung in Eigenregie für zwei Wochen. Unter dem Motto: „Verantwortung üben: Schülerinnen und Schüler leiten unsere geriatrische Station" sind sie unter Aufsicht von examinierten Pflegefachkräften und erfahrenen Praxisanleiterinnen seit heute für zwei Wochen „Chef" auf der geriatrischen Station. Bereits zwei Gruppen haben in den zurückliegenden Monaten das Projekt absolviert und dabei wertvolle Kenntnisse für ihren künftigen Berufseinstieg gesammelt.

„Unsere Auszubildenden übernehmen die gesamte pflegerische Patientenversorgung eigenverantwortlich. Sie organisieren Visiten, führen die Schichtübergaben am Patientenbett durch, nehmen die Patienten auf Station auf, arbeiten in der Organisation des Stationsalltags eng mit den Stationsassistenten zusammen und meistern als eigenes Pflegeteam die Herausforderungen des Pflegealltags", fasst Sabine Müller, eine der freigestellten Praxisanleiterinnen, zusammen.

Die neue geriatrische Station unter Leitung des Chefarztes Dr. Michael Kopp, bietet für dieses Projekt beste Bedingungen. Die komplexe Behandlung der meist älteren Patienten und eine längere Verweildauer bietet den Auszubildenden Gelegenheit, die Patienten auf ihrem Weg zur Wiedererlangung einer größtmöglichen Selbstständigkeit zu begleiten und dabei mit anderen Berufsgruppen wie Ärzten, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Psychologen und Sozialarbeitern eng zusammen zu arbeiten.

Auf Station zeigen gerade zwei rote Lampen über zwei Patientenzimmern an, dass die Patienten ein Anliegen haben und Hilfe benötigen. Die Visite beginnt in Kürze, eine Angehörige hat eine Frage, die Pflegedokumentation muss erfolgen, die Röntgenabteilung ruft an, dass eine Patientin abgeholt werden kann, ein Laborauftrag muss sofort erledigt, eine neue Medikation mit dem Stationsarzt besprochen werden und dann kommt auch schon der Essenwagen – Mittag. Das, und noch viel mehr bestimmt für die Pflegeschüler den Arbeitsablauf in der Früh- und Spätschicht und zeigt ihnen, wie viel jeden Tag auf der Station zu bedenken und zu organisieren ist. Teamarbeit und eine gute Abstimmung untereinander sind ebenso wichtig wie das Lächeln für den Patienten oder das freundliche Wort zu den Angehörigen, die mit einem Flyer über das Projekt informiert werden und immer ganz begeistert vom Engagement und dem Einsatz der Schüler sind.

Das gesamte Team der Geriatrie steht den Schülerinnen und Schülern neben den Praxisanleitern mit Rat und Tat zur Seite und sorgt dafür, dass sie kurz vor den mündlichen und schriftlichen Prüfungen in der Praxis fit für die Praxis gemacht werden und wertvolles Rüstzeug für den nahen Berufseinstieg erhalten. Dr. Kopp unterstützt das Projekt mit sehr großem Engagement und steht den Auszubildenden für alle Fragen offen zur Verfügung.

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