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24.06.2016 - Peer Review Verfahren erstmalig in Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe durchgeführt
Stärken und Verbesserungspotenziale diskutiert, Qualitätsoffensive im Klinikum wird fortgesetzt
Wilhelmshaven, 24.06.2016 - Die Geburtshilfe zählt zu den Hochrisikobereichen im Krankenhaus. Das Wohl von Mutter und Kind hängt nicht nur von adäquaten technischen Voraussetzungen und qualifiziertem Fachpersonal ab, sondern auch von professionell organisierten Abläufen. Besonders in Notfallsituationen ist eine reibungslose interdisziplinäre und multiprofessionelle Teamarbeit unabdingbar. Als erste Klinik in Deutschland hat die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Klinikums Wilhelmshaven kürzlich ein multiprofessionelles Team aus Chefärzten, Leitender Hebamme und Beschäftigten der Landesärztekammer-Niedersachsen (Zentrum für Qualität und Management im Gesundheitswesen) empfangen: Einen ganzen Tag lang wurde die Qualität der internen Strukturen und Abläufe der Klinik zum 1. „Peer Review" begutachtet und geprüft. Als „Peers" fungierten geschulte Kolleginnen und Kolleginnen. Prozesse wurden von Klinikums-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern selbstkritisch reflektiert und gemeinsam mit den externen Experten analysiert. „Der Grundgedanke eines Peer Reviews ist, unter der Prämisse des kollegialen interprofessionellen Austausches, ärztlich und pflegerisch voneinander und miteinander zu lernen", erklärt Prof. Susanne Grüßner. „Die Bereitschaft zur Selbstkritik und die Schaffung einer Perspektive für die künftige Optimierung ist sehr wichtig um voranzukommen."
Seit November 2015 wird die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe von Prof. Susanne Grüßner geleitet. „Ich freue mich, dass wir den Weg der qualitäts- und prozessorientierten Geburtshilfe zielstrebig weiterverfolgen und unsere Patientinnen und (werdenden) Mütter hiervon profitieren. Die Qualitätsoffensive unseres Klinikums ist auch in diesem Bereich deutlich spürbar," betont Reinhold Keil, Geschäftsführer des Klinikums.
Prof. Susanne Grüßner legt großen Wert auf eine natürliche und sanfte Geburt bei hohem Sicherheitsstandard für Mutter und Kind. Dabei stehen sie und ihr geburtshilfliches Team in engem Kontakt zu anderen Fachbereichen des Klinikums wie zur Neugeborenenmedizin, zur Anästhesiologie sowie zur Inneren Medizin und Chirurgie. Investitionen in neue technische und räumliche Ausstattung der Klinik erweisen sich bereits als richtige Entscheidung. Durch das Prüfverfahren (Peer Review) und den offenen Dialog unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurden eigene Stärken und Chancen identifiziert und neue Impulse gesetzt. Die Umsetzung weiterer Maßnahmen ist angestrebt und kommt der Patientinnenversorgung in Wilhelmshaven weiter zugute.
Hintergrundinformation zum Peer Review Verfahren
In Anlehnung an das seit 2003 erfolgreich laufende Peer Review in der Intensivmedizin haben sich größtenteils die Geburtshilflichen Niedersächsischen Kliniken aller Levelstufen zu diesem Verfahren im Rahmen des Qualitäts- und Managements (ZQ) der Landesärztekammer Niedersachsens bereit erklärt. Niedersachsen hat dabei in Deutschland die Vorreiterrolle eingenommen.