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07.10.2016 - Selbstauflösenden Stent bei einem Herzpatienten implantiert

Innovative Methode im Klinikum Wilhelmshaven genutzt

Wilhelmshaven, 07.10.2016 - Als zweite Klinik im norddeutschen Raum wurde kürzlich im modernen Herzkatheterlabor der Medizinischen Klinik I unter Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Armin Heisel im Klinikum Wilhelmshaven einem Patienten mit einer koronaren Herzerkrankung ein Metallstent eingesetzt, der sich im Körper innerhalb von 12 Monaten selbst auflöst. „Das Gefäßgerüst aus Magnesium öffnet und stabilisiert ein verengtes Blutgefäß. Nach seiner Auflösung ist das zuvor verengte Gefäß wieder offen und kann aus eigener Kraft seine natürliche Funktion aufnehmen", erläutert Dr. Johannes Heydemann, Leitender Oberarzt der Medizinischen Klinik I, das neue Verfahren. Er ist überzeugt, dass der sich selbstauflösende Stent in Zukunft bei Gefäßverschlüssen den bisherigen Stent ersetzen wird.

Bislang behält ein Patient den einmal implantierten Stent ein Leben lang. Das hat mitunter dazu geführt, dass die Streben des Gefäßgerüsts in das umliegende Gewebe hineinwachsen können. Die neue Gefäßstütze besteht aus einer biologisch abbaubaren Magnesiumlegierung und hält das Gefäß dauerhaft offen. Die Verträglichkeit wurde in differenzierten Studien nachgewiesen. Sie ist für Patienten mit chronischen koronaren Herzerkrankungen nutzbar, ausgenommen sind Herzinfarktpatienten.

Die Medizinische Klinik I hat sich mit ihren zwei Herzkatheterlaboren zu einem kardiologischen Zentrum in der Region entwickelt. Rund 1800 Herzkatheteruntersuchungen werden hier jährlich durchgeführt, bei etwa 800 Patienten werden Stents implantiert. Mit der Chest Pain Unit und dem kardiologischen Leistungsspektrum ist das Klinikum Hauptanlaufstelle für Patienten mit akuten Brustschmerzen rund um die Uhr.

Anlässlich des diesjährigen Herztages im Klinikum Wilhelmshaven werden Interessierte Gelegenheit haben, sich von den Vorteilen des sich selbstauflösenden Stents im Herzkatheterlabor zu überzeugen.