Klinikum Wilhelmshaven
Das Klinikum an der Nordsee

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30.01.2017 - Projektarbeit im Klinikum – Schüler besichtigen Notaufnahme

Mitarbeiter des Klinikums Wilhelmshaven und Gäste des Ärzteballs unterstützen mit Spenden das Projekt „Ein Leben retten"- 3428,00 €

Wilhelmshaven, 30.01.2017 – Ungewöhnlicher Besuch in der Zentralen Notaufnahme des Klinikums Wilhelmshaven am vergangenen Donnerstag – 12 Schülerinnen und Schüler des Schulsanitätsdienstes der 7. bis 10. Klassen des Neuen Gymnasiums Wilhelmshaven mit ihrer Lehrerin Marion Dombrink und Katja Schmitt vom Malteser Hilfsdienst Wilhelmshaven besichtigten die moderne ZNA. Die Mädchen und Jungen werden im Rahmen eines Schulprojektes mit Unterstützung von Michael Mindner, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes der Stadt Wilhelmshaven und Oberarzt der Anästhesie sowie weiteren Rettungsärzten und Rettungssanitätern geschult, um gemeinsam mit Lehrern und dem Malteser Hilfsdienst andere Schulklassen nach dem Konzept „Prüfen – Rufen – Drücken" auszubilden.

Bereits seit über zwei Jahren bieten engagierte Anästhesisten und Notärzte des Klinikums gemeinsam mit Mitarbeitern von Hilfsorganisationen sowie dem Verein „Aktion gegen Herzflimmern e.V." das Laienreanimationsprojekt „Prüfen – Rufen – Drücken" den Wilhelmshavener Schulen an. Bisher wurden 580 Kinder in der Laienreanimation geschult. "Wir sind sehr froh, dass es so ein großes Interesse der Schulen an dieser lebensrettenden Ausbildung gibt. Die Mädchen und Jungen sind engagiert bei der Sache und vielleicht finden Einige ja auch Interesse an der Medizin, und wir sehen sie als späteren Arzt an unserem Klinikum wieder. Unsere Ärzte werden das Projekt auch weiterhin aktiv unterstützen", versicherte Prof. Dr. Kai Goldmann, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie zur Begrüßung der Schülerinnen und Schüler.

Dieses Projekt ist von der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) und dem Berufsverband Deutscher Anästhesisten e.V. (BDA) bundesweit ins Leben gerufen worden. Die Lernziele sind bewusst einfach strukturiert aber sehr effektiv: Prüfen: der Patient reagiert nicht auf Ansprache und Rütteln an der Schulter; er hat keine feststellbare Atmung. Rufen: Hilfe laut herbeirufen und den Rettungsdienst über 112 alarmieren. Drücken: 100 x Minute kräftig auf der Mitte des Brustkorbes drücken, bis der Rettungsdienst am Patienten eintrifft.

In einer Doppelschulstunde werden die Schüler/innen ab der 4. Klasse überwiegend praktisch in diese einfachen Maßnahmen unterwiesen. Dazu steht jedem Schüler ein Übungstorso zur Verfügung. Ab der 7. Klasse haben die Schüler zusätzlich Gelegenheit, mit Hilfe eines Automatischen Externen Defibrillator (AED) zu reanimieren. Dazu steht ein Übungsgerät zur Verfügung. Das Interesse der Wilhelmshavener Schulen an dem Projekt ist von Beginn an sehr groß gewesen. So wollen in diesem Jahr Lehrer und Schüler des Neuen Gymnasiums Wilhelmshaven, der Oberschule Nord und der Oberschule Franziskusschule beginnen, in Eigeninitiative das Projekt regelmäßig in den Klassen anzubieten. Dabei werden sie von Ärzten des Klinikums Wilhelmshaven und Rettungsdienstmitarbeitern des MHD unterstützt.

Für die Realisierung des Vorhabens werden Klassensätze mit 30 Übungssimulatoren benötigt. Die Kosten liegen bei ca. 1600,-€. Den ersten Satz hat der Rotary Club im Jahr 2014 gespendet. Das neue Gymnasium Wilhelmshaven hat mittlerweile einen eigenen Satz über eine Spende angeschafft. Um das Projekt noch breiter anbieten zu können, unterstützen der Geschäftsführer des Klinikums Wilhelmshaven, Reinhold Keil und der Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Prof. Dr. Kai Goldmann, mit einer Spendenaktion die Anschaffung weiterer Klassensätze von 30 Übungssimulatoren. Zu diesem Zweck wurden beim diesjährigen Ärzteball und unter den Mitarbeitern des Klinikums Wilhelmshaven insgesamt 3428,00 € an Spendengeldern gesammelt. „Ich freue mich, dass spontan so Viele unserem Spendenaufruf gefolgt sind und die beachtliche Summe für zwei Klassensätze zusammen gekommen ist. Dieses Projekt soll in den kommenden Jahren auf weitere Schulen ausgeweitet werden", unterstreicht Reinhold Keil.