Klinikum Wilhelmshaven
Das Klinikum an der Nordsee

Pressemitteilungen

29.09.2016 - Klinikum Wilhelmshaven aktiv im Kampf gegen den Krebs

Neue Therapieoptionen für Patienten mit Magen- und Darmkrebs sowie für Brustkrebspatientinnen am Zentrum für Tumorbiologie und Integrative Medizin

Wilhelmshaven, 29.09.2016 - Krebserkrankungen sind in Deutschland nach Herz-Kreislauferkrankungen die zweithäufigste Todesursache. „Insbesondere klinische Studien ermöglichen Patienten den Zugang zu modernsten Behandlungsstrategien und Medikamenten, die auf dem Markt noch nicht frei verfügbar sind. Auch unsere Patientinnen und Patienten am Klinikum Wilhelmshaven können nun von diesem besonderen Angebot profitieren", erklärt Dr. Tanja Trarbach, Geschäftsführende Direktorin des Zentrums für Tumorbiologie und Integrative Medizin des Klinikums Wilhelmshaven. Neben dem Nutzen für den einzelnen Patienten, verfolgen klinische Studien zukunftsorientierte Ziele: Therapien bei Krebserkrankungen zu verbessern und bestmögliche Therapieverfahren zu entwickeln.

Nur Mediziner mit besonderer Qualifikation und Erfahrung erhalten die Möglichkeit klinische Studien, insbesondere solche zur Prüfung neuer Medikamente oder Behandlungskonzepte sogenannte interventionelle Studien (v.a. klinische Phase I-III-Studien), durchzuführen. Im Gegensatz dazu werden in nicht-interventionellen Studien in der Regel bereits zugelassene Therapien nochmals im klinischen Alltag der Versorgungsrealität geprüft. Immer hat die Sicherheit der Patienten oberste Priorität. Zum wirkungsvollen Schutz von Studienteilnehmern gelten strenge Richtlinien und hohe Qualitätsanforderungen, Rahmenbedingungen müssen vorab geschaffen werden und Sicherheitsprüfungen durch unabhängige Ethikkommissionen sind Voraussetzung. So war die geschäftsführende Direktorin selbst hauptverantwortliche Prüfarztin und Leiterin der klinischen Prüfung zahlreicher nationaler und internationaler Phase I-III Studien. Seit Kurzem besteht daher am Klinikum Wilhelmshaven für Patienten mit Magen-, Darm- sowie mit Brustkrebs die Möglichkeit, Krebstherapien mit neuen Behandlungskonzepten und/oder Medikamenten zu erhalten. Koordiniert wird die Studienteilnahme vom Zentrum für Tumorbiologie und Integrative Medizin. Interdisziplinär, in einem Team von Experten, erfolgt die Durchführung und Betreuung der Patienten. „Wir freuen uns sehr über diesen Fortschritt, Menschen, die an einem bösartigen Tumor leiden, die Studienteilnahme und somit den Zugang zu neuen Behandlungsmöglichkeiten zu eröffnen", unterstreicht Dr. Tanja Trarbach. Laut aktuellen Daten des Epidemiologischen Krebsregisters Niedersachsen (EKN) sind in 2013 über 7.400 Frauen neu an Brustkrebs erkrankt, sodass Brustkrebs die häufigste Krebsneuerkrankung bei Frauen darstellt. Darmkrebs war bei Männern die zweithäufigste und bei Frauen die dritthäufigste Krebsneuerkrankung in 2013 (über 3.300 Neuerkrankungen bei Männern und nahezu 3.000 Neuerkrankungen bei Frauen) in Niedersachsen. 1.660 Menschen erkrankten 2013 neu an Magenkrebs. „Die klinischen Studien erweitern das medizinische Leistungsspektrum und die Versorgungskapazitäten für Tumorpatienten des Klinikums. Sie sind am Bedarf orientiert und ersparen Patienten unserer Region weite Fahrtwege für die Krebsbehandlung", erklärt Reinhold Keil, Geschäftsführer des Klinikums, die Bedeutung des Angebotes für Patienten aus Wilhelmshaven und umzu.

Zudem sind am Klinikum wissenschaftliche Erhebungen in den Bereichen Psychoonkologie und Lebensqualität in Vorbereitung. Fragen wie „Welche Patienten haben einen besonderen Bedarf einer psychoonkologischen Betreuung, also einer Betreuung durch einen Psychologen, der auf Krebspatienten spezialisiert ist?" und „Wie sieht die Lebensqualität der Patienten während einer Tumortherapie am Klinikum Wilhelmshaven aus?" werden dabei erörtert. Eine gezielte und patientenorientierte Verbesserung des Angebotes und der Maßnahmen, welche über medikamentöse Therapien hinausgehen, sollen aus den Ergebnissen abgeleitet werden.